ALFRED GRIMM

Foto: Martin Büttner

Meine künstlerische Arbeit blieb im Jahre 2020 von der Corona-Epidemie völlig unbeeinflusst. In dieser schwierigen Zeit, in der viele normale Beziehungen beeinträchtigt wurden, waren auch Besuche eingeschränkt. Museen, Ausstellungen, Theater, Kinos, Restaurants konnten nicht besucht werden. So habe ich mich ganz auf die Gestaltung zweier großer Vorhaben konzentriert.

 

Ein neuer Mahnstein

Schon ab 2012 konnte ich vier Mahnsteine gestalten, die an vier jüdische Familien erinnern. 2020 sollte ein fünfter Mahnstein folgen. Er soll an den ehemaligen jüdischen Friedhof in Dinslaken erinnern. Dazu benutzte ich als Vorlage zur Gestaltung historische Fotos aus dem Stadtarchiv in Dinslaken. Sinnlich-sichtbar formte ich in Wachs den Grabhügel, nahm einzelne Grabsteine als Anregung für Miniatur-Modelle, auf denen sich in freier Anlehnung an die originalen Grabinschriften verkleinerte Texte befinden. Baumgruppen, ein Zaun, drei größere Grabsteine kamen hinzu. Die neue Gedenkstätte soll auf einem schon festgelegten Platz in der Nähe des großen Bronzemahnmals, das ab 1993 im Dinslakener Stadtpark an die blühende ehemalige jüdische Gemeinde erinnert, im Laufe von 2021 der Öffentlichkeit übergeben werden.

 

Bemerkungen zu meinem Kriegsaltar in der geplanten Installation in der St. Vincentius-Kirche in Dinslaken.

Am 23.März 1945 wurde die Dinslakener Innenstadt fast völlig zerstört. Eine große Gedenkfeier sollte stattfinden. Alles wurde wegen der Corona-Krise abgesagt. Meine Arbeit konnte ab Februar 2020 aber ungehindert weitergehen. Eine stabile unterliegende Holzkonstruktion wurde geschaffen, die Rückwand und die Seiten fügten sich an, und so ging es schrittweise mit neuen Werkteilen, die täglich sorgsam und handwerklich-korrekt eingefügt, geleimt und angeschraubt werden mussten, weiter. Ein zerschossenes Retabel mit zerbrochenem Kreuz, ein Silberbecher, zwei Madonnen, ein Altartuch mit Antependium und andere Gegenstände wurden eingefügt. Leisten, Abschlussprofile, gotische Fensterbögen, Flankenteile und Stufen dienten zur Vervollständigung meines Kriegs-Altars. Die farbige Gestaltung bildete im September 2020 den Abschluss.

 

Nebenbei entstanden in diesen Monaten etwa 14 kleine farbige Arbeiten mit dem Motiv „Corona-Selbstbildnis“, viele Weihwasserbecken-Objekte und einige neue Kruzifixe.




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